Nach einer Zeit der Um- und Neuorientierung konnte die FrauenGenderBibliothek in der vergangenen Woche zur offiziellen Wiedereröffnung am neuen Standort Großherzog-Friedrich-Str. 111 laden.
Die Neugier war groß, sicherlich spielte auch der Bundestagswahlkampf eine gewisse Rolle – Vorstand, Leitung und Mitarbeiterinnen freuten sich jedenfalls über regen Zuspruch auf ihre Einladung zu Polit-Talk, „Huguettes“ und Häppchen in der neuen Bibliothek. Bundesprominenz, Landtagsabgeordnete aller Fraktionen, Vertreterinnen des Stadtrats und der Stadtverwaltung und viele KooperationspartnerInnen feierten gemeinsam mit dem Förderverein die schönen, hellen, wenn auch etwas beengteren Räumlichkeiten in unmittelbarer Nachbarschaft des städtischen Ordnungsamtes.
Und freuten sich mit den Grußrednerinnen OB Charlotte Britz und Staatssekretärin Gaby Schäfer über amtliche Wertschätzung und Unterstützung. So sprach die Oberbürgemeisterin von einem „Schmuckstück“ für das Saarland, und Gaby Schäfer lobte den Einsatz für Gleichberechtigung an der Gender-Front. Dazu intonierte Mellika Meskine, auf dem Keyboard begleitet von Manuel Krass, mit wunderschönem Sound eigene Titel (und John Lennons Klassiker „Woman“). Dennoch gab die Verschuldung von Stadt und Land auch Anlass zu warnenden Worten: Man (frau) müsse wohl auch weiterhin kämpfen um den Erhalt dieser einzigartigen Einrichtung, gab Gaby Schäfer zu bedenken, aber die FrauenGenderBibliothek sei ja kampferprobt und habe ein großes UnterstützerInnen-Umfeld.
Leiterin Annette Keinhorst rief abschließend zu mehr Mut und Auseinandersetzungsfreude auf und ermunterte dazu, den neuen Ort zu einem sicheren Hafen zu machen, von dem aus „Freibeuterinnen, munitioniert mit Wissen und Selbstbewusstsein, aufbrechen, um die Mitte der Gesellschaft zu erobern und die letzten Reste des Patriarchats zu kapern und ins Archiv zu verbannen.“