Ausstellung zur Diskriminierung und strafrechtlichen Verfolgung von Homosexuellen.
Vom 1. August bis 16. August präsentieren LSVD Saar, Stadtarchiv Saarbrücken, LPM, LpB und FGBS die Ausstellung „Verschweigen-Verurteilen – Ausstellung zur Diskriminierung und strafrechtlichen Verfolgung von Homosexuellen“ im Rathaus Saarbrücken. Die Öffnungszeiten sind Mo.-Fr. jeweils 9 – 18 Uhr, der Eintritt ist frei. Führungen und Sonderöffnungen nach Absprache mit dem LSVD-Saar. |
Die Ausstellung wird am 1. August um 18 Uhr im Saarbrücker Rathausfestsaal von den Schirmfrauen Oberbürgermeisterin Charlotte Britz und Monika Bachmann, Ministerin für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie eröffnet. Im Anschluss wird die Kuratorin Dr. Kirsten Plötz eine Einführung in ihre Forschungsarbeit geben.
Vor genau zwei Jahren stimmte der Deutsche Bundestag für die Ehe für alle, seither dürfen auch gleichgeschlechtlich liebende Paare in Deutschland heiraten. Ein wesentlicher Schritt zur Gleichberechtigung und ein sehr weiter Weg bis dahin. Wie weit dieser Weg war, zeigt eindrucksvoll die Ausstellung „Verschweigen – Verurteilen“ über die Diskriminierung und strafrechtliche Verfolgung homosexueller Menschen von 1946 bis 1973 am Beispiel des Landes Rheinland-Pfalz.
1945 endete die nationalsozialistische Diktatur und damit die intensivste Verfolgung homosexueller Menschen in der deutschen Geschichte. Aber auch nach dem Ende der NS-Zeit blieb männliche Homosexualität in der Bundesrepublik durch die Strafbestimmungen des § 175 StGB weiterhin verboten. Über 50.000 Männer wurden auf dieser Rechtsgrundlage bis 1994 verurteilt. Auch für lesbische Frauen war in dieser Zeit ein offen homosexuelles, selbstbestimmtes Leben kaum möglich, sie wurden gleichfalls stigmatisiert.
Die Wanderausstellung „Verschweigen – Verurteilen“ wird vom 1. bis 16. August 2019 im Rathaus Saarbrücken gezeigt. Veranstalter ist die Arbeitsgruppe zur Erforschung der Verfolgung und Diskriminierung von Homosexuellen, bestehend aus dem Stadtarchiv Saarbrücken, der FrauenGenderBibliothek Saar, dem Lesben-und Schwulenverband in Deutschland, Landesverband Saar, dem Landesinstitut für Pädagogik und Medien und der Landeszentrale für politische Bildung. Sie basiert auf den umfassenden Forschungsarbeiten von Dr. Kirsten Plötz und Dr. Günter Grau.
Durchgeführt wurden die Recherchen am Institut für Zeitgeschichte München-Berlin, unterstützt von der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld und gefördert vom rheinland-pfälzischen Familienministerium und konzipiert von chezweitz GmbH- museale und urbane Szenografie.
Der Eintritt ist frei.