Lesung Beate Hausbichler: „Der verkaufte Feminismus“ am Donnerstag, 23.9.2021, 19 Uhr

Der Feminismus hat in den vergangenen Jahren einen beachtlichen Imagewandel vollzogen – so werden Slogans wie „girl power“ oder „the future is female“ auf T-Shirts gedruckt, Werbungen von Beautyprodukten werden heute mit einer Body-Positivity-Rhetorik einem „Feminist washing“ unterzogen. Stars und Influencer*innen verleihen sich mit medienwirksamen Ansagen gegen Sexismus einen politischen Touch. Der Ruf nach „Empowerment“ prägt angeblich „feministische“ Karriereliteratur. Noch nie zuvor war der einst unbeliebte Feminismus in der Populärkultur und im Mainstream derart präsent und beliebt wie heute. Dennoch hat sich an der strukturellen Benachteiligung von Frauen bis heute wenig bis nichts geändert.

Wie konnte das passieren und was bedeutet das für den Feminismus als politische Bewegung?

Dieser Frage geht die österreichische Journalistin Beate Hausbichler in ihrem 2021 erschienen Buch „Der verkaufte Feminismus – Wie aus einer politischen Bewegung ein profitables Label wurde“ nach und arbeitet heraus, warum es ähnlich wie in der Klimathematik zwar offenbar eine erhöhte Sichtbarkeit, aber kaum faktischen Fortschritt gibt:
Ein Feminismus, der gegen bestehende Machtverhältnisse ankämpft, ist anstrengend. Aber um den Feminismus markentauglich zu machen, musste dieses Angestrengte und Unbequeme verschwinden: Zentrale Anliegen der Frauenbewegung wurden schon früh vom Konsumkapitalismus vereinnahmt und Begriffe wie „Autonomie“ zu „Selbstoptimierung“ umgedeutet – weg von politischen Forderungen und kollektiven, solidarischen Kämpfen hin zur individuellen Arbeit an und für sich selbst.

Den Einwahllink erhalten Interessierte nach Anmeldung über: gesine.kleen@rosalux.org

Eine Kooperationsveranstaltung von Rosa Luxemburg Stiftung/Peter Imandt Gesellschaft Saarland, Frauenbüro der Landeshauptstadt Saarbrücken und FrauenGenderBibliothek Saar.