„Wir feiern das selbstbestimmte Leben!“ – Kundgebung am 18. Oktober in Saarbrücken
Die öffentliche Debatte um die Nominierung der Verfassungsrechtlerin Prof. Dr. Frauke Brosius-Gersdorf für das Bundesverfassungsgericht hat in den vergangenen Wochen viel Aufmerksamkeit erregt. Besonders ihre juristischen Einschätzungen zur möglichen Neuregelung des Schwangerschaftsabbruchs bis zur 12. Woche wurden breit diskutiert. Diese Auseinandersetzung verdeutlicht erneut, wie emotional und politisch aufgeladen das Thema reproduktive Rechte in Deutschland ist – und wie häufig religiös oder moralisch motivierte Argumente herangezogen werden, um die Selbstbestimmung von Frauen und queeren Menschen infrage zu stellen.
An diese Argumentationsmuster knüpft auch der sogenannte „Marsch für das Leben“ an, der am 18. Oktober 2025 erneut in Saarbrücken stattfindet. Organisiert wird er vom „Aktionskomitee Christen für das Leben“, unterstützt durch die Piusbruderschaft. Hinter ihrem religiösen Anschein verbergen sich antidemokratische und menschenfeindliche Ideologien. Die Piusbrüder pflegen enge Verbindungen zur rechtspopulistischen und rechtsradikalen Szene. Bei früheren Aufmärschen liefen unter anderem AfD-Politiker*innen und ehemalige NPD-Abgeordnete mit. Immer wieder fallen sie durch antifeministische, queerfeindliche und antisemitische Positionen auf – so auch 2022, als ein Redner den Holocaust relativierte.
Um ein klares Zeichen für Demokratie, Freiheit und das Recht auf körperliche Selbstbestimmung zu setzen, ruft das Bündnis für reproduktive Selbstbestimmung Saar am Samstag, den 18. Oktober 2025, von 12:00 bis etwa 14:00 Uhr zu einer Kundgebung vor der pro familia Saarbrücken (Heinestraße 2–4) auf.
Unter dem Motto „Wir feiern das selbstbestimmte Leben!“ wird mit Musik, Kultur und vielfältigen Beiträgen für das Recht auf Selbstbestimmung demonstriert.
Das Bündnis betont:
„Die freie Entscheidung über den eigenen Körper ist nicht verhandelbar. Angriffe auf die reproduktive Selbstbestimmung sind Angriffe auf Demokratie und Freiheit.“
Darüber hinaus ruft das Bündnis „My Body My Choice“ (MBMC) ab 12 Uhr zu einem Gegenprotest vor der Europagalerie in Saarbrücken auf.
Kontakt und weitere Informationen:
pro familia Saarbrücken – Beratungsstelle – Heinestrasse 2-4 – 66111 Saarbrücken Telefon 0681 / 96817676 – www.profamilia.de/angebote-vor-ort/saarland/beratungsstelle-saarbruecken