Kommerzielle Frauenzeitschriften als Motor der Frauenemanzipation? Kann das sein? – Es konnte! Wie in Deutschland erschienen auch im russischen Zarenreich zu Beginn des 20. Jahrhunderts die ersten Frauen-Illustrierten, deren Besonderheit in ihrer „modernen Kommunikationsleistung“ bestand. Denn anhand von Fotografien und den ersten Fotoreportagen thematisierten sie in einer Mischung von feministischen Grundsatzartikeln und kurzweiliger Belletristik, von Haushalstipps, Mode und Kosmetik das Leben der „neuen“ Frau. Mit ihrer ansprechenden Bildberichterstattung erreichten sie ein weibliches Massenpublikum und trugen zu einem veränderten Selbstbewusstsein von Frauen in der Öffentlichkeit bei.
Der Vortrag stellt zunächst die Bandbreite der damaligen Frauenpresse vor, dann geht es um die Journalistinnen und Leserinnen dieser Journale: Wer waren die Frauen, die in kommerziell finanzierten Organen feministische Parolen verbreiten und Karriere machen konnten? Und: Wer waren die Leserinnen dieser Journale? Was fanden sie an ihnen so interessant, dass sie diese Journale abonniert und regelmäßig gelesen haben?
Die Referentin Dr. Barbara Duttenhöfer ist Historikerin, war aber auch schon als Filmemacherin, Buchhändlerin und Winzerin aktiv. Universität des Saarlandes (HOK).
Der Eintritt ist frei.