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Rückblick: MiNET Saar bei der Jobmesse 2025
Auf Einladung des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit war MiNET Saar bei der Jobmesse für Frauen am 26. März 2025 vertreten.
Die Veranstaltung bot Teilnehmerinnen die Möglichkeit, sich umfassend über Karriereperspektiven, berufliche (Neu-)Orientierung und den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt zu informieren – mit direkter Interaktion zu regionalen Arbeitgebern.
Zudem ergab sich die Gelegenheit zum Austausch mit Minister Dr. Magnus Jung und Staatssekretärin Bettina Altesleben.
Frau Dr. Nita stellte dabei das Mentoringprogramm „MiNET Saar“ vor und gab Einblicke in die vielfältigen Chancen, die das Programm für Frauen mit Migrationshintergrund auf ihrem beruflichen Weg eröffnet.
Wechsel an der Spitze der FrauenGenderBibliothek Saar
Die Mitgliederversammlung des Vereins frauenbibliothek e.V. am 24.3.2025 führte zu einem Wechsel an der Spitze der FrauenGenderBibliothek Saar.
Als Gründerin, langjährige Leiterin und zuletzt viele Jahre ehrenamtliche Vorständin der Einrichtung trat Dr. Annette Keinhorst nicht mehr zur Wahl an. Nach über 35 Jahren in Verantwortung für diese im südwestdeutschen Raum einzigartige Facheinrichtung, die eine öffentliche Bibliothek, ein regionalhistorisches Archiv, einen Veranstaltungsort und ein Mentorinnen-Netzwerk für Migrantinnen vereint, erklärte sie ihren Rückzug von der Vorstandsverantwortung, um sich zukünftig privaten Interessen zu widmen. Annette Keinhorst bedankte sich bei den Mitarbeiterinnen und ihrer Mitvorständin Sabine Dürre für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und erklärte, dass sie dem Verein weiterhin als Förderin erhalten bleibt.
Neben der langjährigen Ko-Vorständin Sabine Dürre, die im Amt bestätigt wurde, stellte sich die renommierte Historikerin und Frauenforscherin Professorin Dr. Bärbel Kuhn zur Wahl. Beide wurden einstimmig als neue Vorständinnen gewählt.
Der neugewählte Vorstand freut sich auf seine Aufgabe und will sich weiterhin tatkräftig der saarländischen Frauen- und Geschlechterforschung sowie der Förderung von Demokratie und Gleichberechtigung widmen.
Buchvorstellung von Christina Clemm: „Gegen den Frauenhass“ am 5.11.2025
„Alle, wirklich alle Frauen können betroffen sein. Und alle, wirklich alle Männer können Täter sein.“
Die Rechtsanwältin Christina Clemm zeigt, wie allgegenwärtig die Gewalt gegen Frauen ist und was wir verändern müssen – politisch wie privat. Als Strafverteidigerin hat sie hunderte Opfer geschlechtsspezifischer Gewalt vertreten. Und sie ist wütend, weil in Deutschland jeden dritten Tag eine Frau von ihrem (Ex-)Partner umgebracht wird, weil Frauen beim Arzt, in der Arbeit und auf offener Straße Gewalt erleben und niemand etwas dagegen tut. Warum nicht? Ist es Unkenntnis, Hilflosigkeit, Desinteresse? Oder liegt dem Ganzen ein tief verwurzelter Frauenhass zugrunde? Christina Clemm wird uns in ihrem Vortrag durch die Spirale patriarchaler Gewalt führen und zeigen, was getan werden muss, damit Frauen endlich frei und in Sicherheit leben können.
Christina Clemm ist Rechtsanwältin für Straf- und Familienrecht in Berlin. Seit fast dreißig Jahren vertritt sie Opfer geschlechtsspezifischer und rassistisch motivierter Gewalt. 2020 erschien ihr Buch „Akteneinsicht – Geschichten von Frauen und Gewalt“, zuletzt ihre Streitschrift „Gegen Frauenhass“, die für den Preis der Leipziger Buchmesse 2024 nominiert war. Es ist „eine im besten Sinne aktivistische Streitschrift“, sagt Peggy Fiebig (Deutschlandfunk). „Dieses Buch gibt Anlass zum Nachdenken, zum Diskutieren und zum Wütendwerden.“
Veranstalterinnen:
– FrauenGenderBibliothek Saar www.frauengenderbibliothek-saar.de
– Stiftung Demokratie Saarland www.stiftung-demokratie-saarland.de
Veranstaltungsort: Politische Akademie der Stiftung Demokratie Saarland, Europaallee 18, 66112 Saarbrücken
Termin: Mittwoch, 5. November 2025, um 18:00 Uhr
Eintritt: frei
Anmeldung an: sb@sdsaar.de
i.d.a.-Dachverband: Themenseite „Internationaler Frauentag“
Auf der Internetseite unseres Dachverbandes (i.d.a.-Dachverband deutschsprachiger Lesben-/Frauenarchive, -bibliotheken und -dokumentationsstellen) gibt es regelmäßige Themen mit Beiträgen aus den Archiven der Mitglieds-Einrichtungen.
Aktuell geht es um den Internationalen Frauentag am 8. März.
Hier geht es zur Themenseite: www.ida-dachverband.de
SR Dokumentation der Arbeit von MiNET Saar im Februar 2025
Beim offenen MiNET-Treff am 5. Februar 2025 waren die SR-Redakteur:innen Sarah Sassou und Laszlo Mura zu Gast.
Ihre Dokumentation ist in der Mediathek zu sehen im „Aktuellen Bericht“ vom 28.2.2025 und zu hören in der „Bilanz am Abend“.
Nachruf Dr. Eva Dorothea Becker
Nachruf
Dr. Eva Dorothea Becker
23. August 1934 – 2. Januar 2025
Unsere Förderin und Mentorin der ersten Stunde, Dr. Eva Dorothea Becker, ist zu Beginn dieses Jahres in ihrem 91. Lebensjahr verstorben.
„Selbstbehauptung zwischen den unmöglichen Alternativen“, so beschrieb Eva Becker 1996 das Leben von Marie von Ebner-Eschenbach. Diese Charakterisierung lässt sich durchaus auf ihr eigenes Leben übertragen.
Eva Dorothea Becker war vieles: Kriegskind, alleinige Tochter einer engagierten Pädagogin, über die sie eine Biografie verfasste, streitbare Germanistin und erfolgreiche Autorin. Ihr pointierter und oft leicht ironischer Stil trug sicherlich neben Tiefenschärfe und neuartiger Thematik zum Erfolg ihrer zahlreichen Veröffentlichungen bei. Eva Becker war geprägt vom Nachkriegsaufbruch der 1968er Jahre, sie engagierte sich lebenslang gegen verkrustete Strukturen und für die Sache der Frauen in Hochschule und Gesellschaft.
Eva Dorothea Becker kam in Oranienburg bei Berlin zur Welt und verbrachte einen Großteil ihrer Kindheit und Jugend in Bremen. Zum Studium der Germanistik und Anglistik ging sie nach Marburg und Durham (England), promovierte in Heidelberg und lehrte nach einem Forschungsaufenthalt in München von 1967 bis 1997 (ab 1973 als akademische Oberrätin) an der Universität des Saarlandes. In dieser Zeit forschte und publizierte sie zum deutschen Roman, über „Literarisches Leben“, über Autobiografien und Exilliteratur. Zunehmend fokussierte sie sich auf Literatur von, über und für Frauen. Hier bearbeitete sie, auch noch lange nach der Pensionierung, Themen wie die Bildungschancen von Frauen, „Schreibweisen“ (Briefe und Tagebücher) von Frauen. In ihrer letzten Monografie „Bildungssprünge. Die Unberühmten“ fasste sie anhand der „Lebens- und Lesezeugnisse von Frauen in drei Generationen“ aus ihrer Familie viele ihrer Erkenntnisse zusammen.
Indem sie mit nonchalanter Selbstverständlichkeit das meist übersehene „andere Geschlecht“ in der Germanistik in den Mittelpunkt ihrer Arbeit stellte, prägte sie Generationen von Student:innen und lieferte wichtige kritische Erneuerungsimpulse für die Germanistik. Zugleich erkannte sie glasklar die Auswirkungen struktureller patriarchaler Verhärtungen im Universitätskosmos und setzte sich konsequent für die Gleichberechtigung aller Frauen an der Hochschule (der sie süffisant den Titel „Alma Mater“ entzog) ein. Gemeinsam mit einer gleichgesinnten Gruppe sogenannter „Mittelbauerinnen“ und einzelner der wenigen Professorinnen kämpfte sie für einen Frauenbeirat, für die erste Frauenbeauftragte an der Universität und für gleichberechtigte Repräsentanz von Frauen in Hochschulgremien. Zusammen mit den AStA-Studentinnen wurden bahnbrechende öffentliche Ringvorlesungen zur damals noch marginalen Frauenforschung ausgerichtet, Frauenhochschulwochen und Frauentagungen organisiert und ein Angebot für Frauen ohne Hochschulzugangsberechtigung etabliert. Bis heute erscheint schließlich die Schriftenreihe zur Frauenforschung, SOFIE, die Eva Becker federführend mit einer Herausgeberinnengruppe lancierte und lange fachlich betreute. Eine neue Generation feministischer Genderforscherinnen führt SOFIE mit aktuellen Themen weiter – zuletzt 2023 erschien Band 26! Eva Becker initiierte, motivierte, überzeugte und blieb auch auf der Langstrecke den feministischen Anliegen verbunden.
So lernte ich sie in den späten 70er Jahren als Mitstreiterin kennen und schätzen. Als ich ihr 1989 die Idee einer Fachbibliothek zu „Frauenthemen“ nahebrachte, war sie begeistert und überlegte mit mir, ob und wie ggf. eine solche Einrichtung an der Universität „angedockt“ werden könne. Fortan begleitete sie die Geschicke der Frauen(Gender)Bibliothek. Zur Eröffnung 1991 hielt sie den Festvortrag. Viele weitere Vorträge und z.T. gemeinsame Veröffentlichungen sollten folgen, die Schriftenreihe SOFIE stellten wir regelmäßig gemeinsam in der Bibliothek vor. Als der Frauenbibliothek 2004 die öffentliche Förderung entzogen werden sollte, ging sie mit uns auf die Straße und ins Ministerium. Unserem neugegründeten Förderverein trat sie sofort bei und stand uns als Vorständin von 2001 – 2007 zur Seite. Förderin blieb sie bis zu ihrem Tod.
Die FrauenGenderBibliothek Saar und die Frauenhochschulpolitik sind Eva Becker zu großem Dank verpflichtet. Ohne ihre verlässliche und unerschrockene Unterstützung unserer Arbeit wären wir heute nicht da, wo wir sind. Sie war uns ein wichtiges Vorbild, was ihren unbestechlichen Blick auf Herrschafts- und Geschlechterverhältnisse betrifft. Ihre Geradlinigkeit, ihr trockener Humor, ihr widerständiger Geist und ihre Furchtlosigkeit gegenüber scheinbaren oder echten Autoritäten werden fehlen!
Dr. Annette Keinhorst
Vorständin FrauenGenderBibliothek Saar
Saarbrücken, im Januar 2025